Beim Basteln kann man Strukturpaste bzw. Reliefpaste immer gebrauchen und oft wird sie in riesigen Mengen verbraucht – allerdings ist sie leider nicht sehr preisgünstig. Mit dem folgenden Rezepten ist dies aber kein Problem mehr, denn danach lässt sich die Strukturpaste ganz einfach und preisgünstig selber machen.
Inhalt
Was ist Strukturpaste?
Auf dem Markt werden diverse Strukturpasten angeboten. Glatt oder mit Fasern, mit kleine Glaskügelchen, weiß, transparent oder gefärbt.
Strukturpasten eignen sich, um Dinge plastisch hervorzuheben, zum Schablonieren oder man trägt sie einfach auf den zu dekorierenden Gegenstand auf und versieht sie mit Hilfe eines Spachtels, eines Kammes oder eines sonstigen Gegenstandes mit einem Muster.
Die meisten Strukturpasten lassen sich gut mit Acrylfarben mischen. Streuartikel, Glimmer und Glasartikel können den jeweiligen Objekten meist noch im feuchten Zustand beigefügt werden.
Je nach verwendeter Paste und nach der Dicke des Auftrages, sollten die fertigen Objekte mindesten 12 Stunden trocknen.
Strukturpaste selber machen aus weißer Acrylfarbe
Wenn du Strukturpaste selber machen möchtest, nimmst du weiße Acrylfarbe (zum Beispiel Abtönfarbe aus dem Baumarkt) und streust Vogelsand oder Meersand – gut gesiebt – in die Farbe; anschließend gut umrühren. Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, kannst du die Paste wie gewohnt verarbeiten. Sollte die Masse beim Trocknen reißen, einfach etwas Serviettenkleber oder Holzleim unterrühren. Du kannst alternativ auch mit farbiger Acrylfarbe und/oder mit farbigem Sand arbeiten.
Strukturpaste selber machen mit Farbpigmenten
Einmal habe ich ganz unbeabsichtigt Strukturpaste herstellt, finde aber, dass man sich das Rezept durchaus merken kann. Verwendet habe ich dabei eine Art “Farbpaste”. Genauer gesagt: Ich habe Farbpigmente für Fingerfarben mit wenig Wasser gemischt und dabei ist dann eine weiche und angenehm zu verarbeitende Strukturpaste herausgekommen. Nach dem Trocknen wurde das Herz in Dry-Brush-Technik weiterbearbeitet. Wie das Dry-Brushen genau geht, erfährst du in der Bastelanleitung “Dry-Brush – Schritt für Schritt erklärt“.
Das Bild ist leider sehr verwaschen, aber ich habe es trotzdem noch einmal hier eingefügt. Diese Anleitung ist schon sehr alt und das Herz existiert nicht mehr. Daher kann ich kein besseres Foto machen. Aber wer weiß, vielleicht rühre ich mir die Paste noch einmal an. Falls ja, füge ich hier auf jeden Fall ein neues Bild ein.
Ersatz-Strukturpaste aus dem Baumarkt
Der Baumarkt ist eine wahre Fundgrube für Bastler/innen. Will man die Reliefpaste nämlich nicht selbst anrühren, kann man auch auf Fertig-Wandspachtel zurückgreifen. Auch Fugenspachtel und Fugenkitt, sowie Silikon bieten sich als “fertige Reliefpaste” an. Verwendet man Silikon, muss man allerdings darauf achten, dass es übermalbar ist (den Hinweis findet ihr auf der Verpackung). Oder man mischt Gipspulver mit weißer Farbe.
Man kann auch mit Fertigfeinputz aus dem Baumarkt experimentieren. Dabei handelt es zwar auch nicht gerade um ein Leichtgewicht, dafür erhält man aber wieder andere Effekte als bei der “Sandstrukturpaste”.
Strukturpaste selber machen aus Acryl-Dichtmasse
Für weiße Strukturpaste kann man auch weiße Acrylfarbe mit etwas Acryl-Dichtmasse (erhältlich in Kartuschen) vermischen. Wer die Masse lieber gleich in Farbe möchte, mischt zuerst den gemischten Farbton an und rührt dann die Dichtmasse unter. Dabei kann der Farbton ruhig etwas dunkler angemischt werden, da die Farbe beim Trocknen heller wird.
Vorteil dieser selbst gemischten Strukturpaste ist, dass sie auch nach dem Trocknen elastisch bleibt, also nicht reißt. Außerdem ist sie sowohl für innen als auch für außen geeignet.
Aber Achtung: Es muss sich tatsächlich um Acryl-Dichtmasse handeln. Achtet beim Einkauf auf das Etikett.
Strukturpaste selber machen mit Acrylbinder
Ein wenig “professioneller” geht es mit Material aus dem Fachhandel für Künstlerbedarf. Hier gibt es zum Beispiel Acrylbinder, den man einfach mit Kreidepulver anrühren kann. Will man das Ganze farbig, kann man noch Farben oder Pigmente einrühren. Wenn man eine andere Struktur haben möchte, bietet sich wieder Sand an.
Sogar Erde kann man mit dem Acrylbinder vermischen. Allerdings benötigt man dafür Erde, in der sich keine Steine befinden. Die Erde muss daher mehrmals gesiebt werden, damit sie richtig fein ist.
Wieder eine andere Struktur ergibt sich, wenn man den Binder mit Marmormehl vermischt. Dazu kann man noch gemahlene Eierschalen und/oder Vogelsand oder Quarzsand geben. Ebenfalls als Zusatz geeignet ist Rügener Kreide.
Grundsätzlich gilt: Das wichtigste ist das Verhältnis zwischen Binder und Füllstoff, damit beim Trocknen keine Risse entstehen.
Wer gerne “Pi mal Daumen” arbeitet, kann auch Wasser mit Füllstoff vermischen und dann noch einen “guten Schuss” Acrylbinder dazugeben.
Füllstoffe für Reliefpaste und Strukturpaste
Wer die vielen im Handel erhältlichenStrukturpasten kennt, wird von selbst dazu kommen, mit weiteren Füllstoffen zu experimentieren.
Da bieten sich zum Beispiel Glaskügelchen an und Fasern, Holzspäne (vielleicht auch die Holzspäne von Bleistiften bzw. Buntstiften, die beim Spitzen übrigbleiben) und viele andere Dinge.
Versuche kann man zum Beispiel auch mit einfachen Dingen aus dem Haushalt anstellen: Reis, Zucker, grobes Meersalz, feines Salz, gebrauchtes Kaffeemehl, gemahlene Eierschalen. Wenn du dich einmal in deiner Küche umsiehst, wirst du noch viele andere Ideen bekommen.
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Bastelfrau (Barbara)
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